Captura

von Louisa Bock

Hola niños, hola niños, ¿cómo están? ¡Muy bien! Esto es un saludo de amistad. ¡Qué bien!. Haremos los posible para hacer buenos amigos, hola niños, hola niños ¿cómo están? ¡Muy bien!”

Schon am ersten Tag wurde ich von allen Kindern herzlich begrüßt, mit einem Wangenküsschen (“besito”), sowie es in Perú üblich ist.
“Esto es un saludo de amistad”
“¡QUÉ BIEN!”
Abgesehen von anfänglichen Kommunikationsproblemen (“Otra vez, por favor”, “Más despacio, por favor”, “Lo siento, no entiendo”) habe ich mich sehr schnell in der Casa Belén eingelebt und mich von Anfang an dort wohl gefühlt.
Meine Aufgaben reichen von Essen servieren und füttern, über Schnürsenkel zubinden und Popo abwischen bis hin zu trösten, umarmen und in den Schlaf singen. Langweilig wird es nie, denn bei so vielen Kindern passiert jeden Tag etwas Unerwartetes. Die schönsten Momente in meinem Tagesablauf sind aber für mich, wenn ich für ein paar Minuten mit einem oder wenigen Kindern alleine bin, um ihnen meine 100-prozentige Aufmerksamkeit zu schenken. Beispielsweise nach dem Mittagsschlaf, wenn ein oder eine Frühaufsteher/In schon aus dem Bettchen gekrochen kommt und wir ein paar Minuten Zeit haben ungestört zu malen, oder uns leise zu unterhalten, bis die anderen Kinder aufwachen. In den Momenten merke ich auch, dass die Kinder es genießen nicht eines von 20 zu sein, sondern dass sich in diesem Moment alles nur um sie dreht.
Wenn dann alle wach sind, geht es wieder laut und lustig zu: Alle müssen erst aufs Töpfchen, dann werden Schuhe angezogen und Haare gekämmt. Diejenigen, die schon fertig sind, jagen einander durch den Schlafsaal, krabbeln unter den Bettchen her und toben zwischen unseren Beinen. Wenn alle fertig sind (die Kinder mit Anziehen, die Erzieher mit den Nerven), gibt es im Speiseraum noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor dann um 16:00 alle abgeholt werden. Jeden Morgen freue ich mich aufs Neue die Kinder zu sehen und sie freuen sich auch. Inzwischen kennen alle meinen Namen und rufen mich schon, wenn sie mich kommen sehen. Um sehr viele wertvolle Erfahrungen reicher, werde ich Ende Oktober wieder nach Deutschland zurückkehren und weiß jetzt schon wie sehr ich “meine” Kinder vermissen werden.

“Haremos lo posible para hacer buenos amigos
Hola niños, hola niños, ¿cómo están?”
“¡MUY BIEN!”